Modellprojekt „Beratung von EU-Bürger*Innen“sammelte zwei Jahre Erfahrungen und hofft auf Fortführung

Im Jahr 2021 startete die Wohnungsnotfallhilfe des Vereins das Projekt „Beratung von EU Bürger*innen“. Es wird seitdem aus Mitteln der Landeshauptstadt Dresden finanziert.

In den Vorjahren wurde eine Zunahme der Anzahl dieser Hilfesuchenden verzeichnet. Herkömmliche Beratung konnte durch diese Zielgruppe aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen nur bedingt in Anspruch genommen werden. Damit wurde der Bedarf für das Projekt deutlich.

Bisher wurden im Projektzeitraum 85 EU-Bürger*Innen beraten. Am zahlreichsten waren Hilfesuchende aus Tschechien, der Slowakei und Rumänien vertreten. Die Anliegen bezogen sich am häufigsten auf den Verlust des Jobs, fehlende Zugänge zu Sozialleistungen, Durchsetzung von Leistungsansprüchen, Wohnungsverlust und Aufenthaltsstatus im Rahmen des Freizügigkeitsgesetzes.

In Summe wurden 190 Beratungsstunden geleistet. Dazu kamen die Klient*Innen mehr als fünf Mal und über einen Zeitraum von mehreren Wochen, maximal bis zu 9 Monaten, in die Beratungsstelle. Anfragen aus anderen Einrichtungen und Stadtteilen, dort eine adäquate Beratung durchzuführen, konnten aufgrund der begrenzten Projektmittel nicht erfüllt werden.

Das neue Angebot hat sich als sinnvoll und notwendig erwiesen und wurde gut angenommen.

In der bisherigen Projektlaufzeit konnten viele Erfahrungen und Anregungen gesammelt werden, die für eine Verstetigung wertvoll sind.

Dazu liegt für den nächsten Doppelhaushalt ein Antrag vor.

Eine zukünftige Ausgestaltung der Beratung von EU-Bürger*Innen kann mit den entsprechenden Mitteln dahingehend entwickelt werden, dass Beratungen auf andere Stadtteile (Prohlis, Gorbitz, Johannstadt u.a.) ausgedehnt und ein Unterstützungsnetzwerk aus Muttersprachler*Innen aufgebaut werden kann. Weiterhin sind Angebotsflyer und Informationsmaterial in verschiedenen Sprachen geplant, die den Adressat*Innen Orientierung und Hilfestellung zur Alltagsbewältigung in Deutschland geben.