Wie die letzten Wochen unsere Arbeit veränderten ….

Erfahren Sie hier im zweiten Teil:

Auch die Beratungsstellen haben frühzeitig reagiert und ihre Arbeit der aktuellen Situation angepasst.

In der Schuldner- und Insolvenzberatung sowie in der Kontakt- und Beratungsstelle der Wohnungslosenhilfe erfolgt die Unterstützung zurzeit vordergründig telefonisch oder per Mail. So lassen sich beispielsweise die BeraterInnen per Mail die Dokumente und Schreiben zusenden. Die Bescheinigungen werden dann per Post versandt oder in der Beratungsstelle abgeholt. Die BürgerInnen haben auch die Möglichkeit, Unterlagen zur Bearbeitung abzugeben oder im Briefkasten zu hinterlegen. Und in Notfällen wird mit einer vorherigen telefonischen Terminabsprache weiterhin persönlich beraten.

Frau Gaumnitz, die Teamleiterin der Schuldner- und Insolvenzberatung, meint, dass die angepassten Prozesse mitunter mehr Zeit in Anspruch nehmen. Aber, „ das Beratungsangebot wird von den BürgerInnen, die sich in einer Notsituation befinden, sehr dankbar angenommen. Man spürt in den Gesprächen sehr deutlich, dass die SchuldnerInnen unter einem hohen psychischen Druck stehen. Schon allein der Fakt, dass wir täglich zu sprechen sind, wird als Entlastung empfunden. Wir fungieren dabei als Wegweiser oder auch als Lotsen für orientierungslose Menschen und leisten psychosoziale Beratung. In den Gesprächen geht es beispielsweise um Informationen zur Arbeitsweise des Jobcenters, zu den Hilfspaketen sowie den Möglichkeiten eines Zwangsvollstreckungsschutzes“.

 

Im IBP in Prohlis hält der Koordinator, Hr. Fiedler, „die Stellung“. Das Angebot wurde auf den Vormittag beschränkt und als „Einzelkämpfer“ ist er in dieser Zeit reichlich beschäftigt. Das Telefon klingelt regelmäßig und unter Einhaltung der Schutz- und Hygienemaßnahmen werden täglich zwischen drei bis vier Ratsuchende mit verschiedenen Anliegen beraten. Laut Herrn Fiedler sind das aktuell gehäuft Fragen rund um das Thema Finanzen, wie Bußgeldbescheide und Zahlungsaufforderungen vom Arbeitsamt, die die Ratsuchenden beschäftigen.